Ausdauer und Schnelligkeit waren gefragt beim nunmehr vierten Einheitslauf in Glöwen. 207 Läufer gingen an den Start.
Ein Beitrag von Caroline Hähnel im Prignitzer vom 04.10.2024.
„Auf die Plätze, fertig, los!“, hieß es am Tag der Deutschen Einheit auf dem Schulgelände in Glöwen, denn zum mittlerweile vierten Mal hatte der Ortsbeirat zum Einheitslauf aufgerufen.
Teilnehmerstärkste Klasse gewinnt
Für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen galt es, sich gemeinsam anzustrengen, denn für die Schulklassen mit den meisten Teilnehmern winken bei diesem Lauf traditionell Preise für die Klassenkasse.
„Den Klassenwettkampf haben wir 2021 in der Corona-Lockdown-Phase ins Leben gerufen, denn wir als Eltern haben damals gemerkt, dass die sozialen Kontakte der Kinder weggebrochen sind“, erläutert Glöwens Ortsvorsteher Christopher Teschner. „Bei diesem Wettkampf lernen die Kinder, dass man gemeinsam als Gruppe etwas erreichen kann.“
Daher komme es nicht auf die individuelle Schnelligkeit der Kinder an, sondern darauf, welche Klasse die größte Anzahl an Läufern am Start habe.
Jüngste Läuferin ist erst zwei Jahre alt
Bereits vor dem offiziellen Startschuss war das Areal gut gefüllt, denn zahlreiche Familien waren gekommen, um den laufbegeisterten Nachwuchs anzufeuern und die Daumen für einen der vorderen Plätze zu drücken.
Kurz nach zehn Uhr wurde das Startsignal gegeben. Auf Strecken von 0,6 bis 12,7 Kilometer stellten die jungen Läufer Schnelligkeit und Ausdauer unter Beweis. Und schon die Kleinsten waren der Einladung des Ortsbeirates gefolgt: So ging die jüngste Teilnehmerin im Alter von erst zwei Jahren an den Start.
Sport verbindet Teilnehmer aus den Regionen
Doch auch viele Erwachsene hatten sich eingefunden und wetteiferten auf den längeren Strecken von 5,7 und 12,7 Kilometern um die besten Platzierungen. Als älteste Teilnehmerin wagte sich hier Ingrid Krügel aus Premnitz im Kreis Havelland auf die vom Regen etwas aufgeweichte Strecke über 5,7 Kilometer.
Die Achtzigjährige war zusammen mit ihrer ebenfalls sportbegeisterten Freundin Kristina Deutschmann aus Rathenow angereist, beide hatten eine Fahrgemeinschaft gebildet. Sie nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil, wie zum Beispiel alljährlich bei der Prignitzer Moormeile in Bad Wilsnack. Erst am vergangenen Wochenende meisterte Ingrid Krügel die rund 42 Kilometer des Berlin-Marathons.
Wie sie es schaffe, mit 80 Jahren noch so fit zu sein? Das liege an der frischen Luft und der Bewegung, begründet Krügel im Gespräch mit unserer Redaktion. Das Laufen mache einfach Spaß, zumal bei den Wettkämpfen in der Prignitz die Waldwege stets gut gekennzeichnet seien.
Sie freue sich zudem immer darüber, bei den Läufen auf Bekannte zu treffen, denn durch die gemeinsame Freude am Sport seien langjährige Freundschaften entstanden. „Der Sport hält uns zusammen“, resümiert sie.
Bärengruppe der Kita „Waldhaus“ lief mit
Doch auch die Kinder und Jugendlichen waren in Glöwen mit Begeisterung dabei. An den Füßen hatten sie rote Transponder befestigt, mit denen die Zeit von der Überquerung der Startlinie bis zum Einlaufen ins Ziel gemessen wurde.
„Für die Kinder ist das toll, es macht ihnen Spaß“, bestätigte Petra Jäkel, Erzieherin in der Glöwener Kita „Waldhaus“, aus der die Vorschulkinder der Bärengruppe angetreten waren. Sie sei zusammen mit ihren Kolleginnen jedes Jahr beim Einheitslauf dabei und feuere „ihre“ Kinder an.
Sich für ein Ziel anstrengen
„Die Veranstaltung wird immer schöner, weil es familiärer wird. Die Kinder bringen ja ihre Eltern, Großeltern und Geschwister mit. Und die Strecken sind sehr schön für unsere Kinder, weil sie durch den Wald gehen. Sie sind auch für Nicht-Könner geeignet. Man kann hier mitmachen, auch wenn man nicht trainiert“, so die Erzieherin.
Ihrer Ansicht nach ist es wichtig, derartige Sportveranstaltungen anzubieten, da in der Gesellschaft die Bereitschaft verloren gehe, sich für ein Ziel anzustrengen. „Das dümpelt so ein bisschen vor sich hin“, findet Jäkel. „Den Glöwener Einheitslauf sollten wir beibehalten.“
Klasse 1 der Grundschule Glöwen holt ersten Preis
Für alle, die die Zielmarkierung passierten, gab es eine Finisher-Medaille als Belohnung für die Teilnahme. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden dann nochmals die Bestleistungen prämiert. Aufs Treppchen schaffte es die Bärengruppe der Kita „Waldhaus“, denn sie erlief sich den dritten Platz im Klassenwettkampf und konnte ein Preisgeld von 50 Euro mit nach Hause nehmen.
Den zweiten Platz mit einem Preisgeld von 100 Euro belegte die Klasse 3 der Grundschule Glöwen, hinter der Klasse 1, die sich den ersten Preis von 200 Euro für ihre Klassenkasse sicherte.
Insgesamt gingen beim vierten Glöwener Einheitslauf 207 Teilnehmer an den Start. Laut Ortsvorsteher Christopher Teschner ist dies eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr, als 183 Läufer dabei gewesen waren. Der Einheitslauf gehört außerdem mit zu den sieben Veranstaltungen des Prignitz-Cups, der am 19. Oktober mit der Prignitzer Moormeile zu Ende geht.
Quelle: https://www.nordkurier.de/regional/prignitz/e-2933869