Eine Woche nach dem von einem Todesfall überschatteten Rolandlauf in Perleberg, wurde es beim Heidelauf des LC Dosse Wittstock emotional. Sportlich übertraf die dritte Prignitz-Cup-Station die Erwartungen – Organisator Stefan Zick zählt eine Rekordbeteiligung.
Ein Beitrag von Marius Böttcher in der MAZ vom 29.05.2025.
Wittstock. In den Normalzustand zurückzukehren, fiel am Sonnabend vielen Läuferinnen und Läufern, die dem Prignitz-Cup wohlgesonnen sind, sehr schwer. Vor allem jener Läuferschar, die eine Woche zuvor Teil des Perleberger Rolandlaufs waren. Dort nämlich starb einer aus ihren Reihen. Einer, der die Passion für den Laufsport hatte, brach auf der Strecke zusammen.
Beim Below-, Gedenk- und Heidelauf des LC Dosse Wittstock wurde an ihn gedacht. Rolf Schädlich, Chef-Organisator der beliebten Laufserie im Nordwesten der Mark, sprach im Start-Ziel-Bereich im Stadion des Friedens einige Worte und rief unmittelbar vor dem ersten Lauf zur Schweigeminute auf, an welcher sich alle beteiligten.
Eine beklemmende Situation – aber eine würdige Reaktion. „Bei uns gab es zum Glück keine traurigen Zwischenfälle auf und neben der Strecke“, informierte Stefan Zick vom veranstaltenden Leichtathletik-Club. Der Wittstocker Bürgermeister Philipp Wacker (CDU) eröffnete den Traditionslauf, welcher zum 43. Mal stattfand und damit der älteste aller Prignitz-Cup-Läufe ist.
Schul-Cup garantiert viele Kinder und Jugendliche auf der Strecke
Schon die vielen Voranmeldungen ließen erahnen, dass es einen neuen Teilnahmerekord geben würde. Zick zählte im Nachgang und bestätigte: „326 Läuferinnen und Läufer – so viele waren es noch nie.“ Bereits der Rolandlauf eine Woche zuvor setzte neue Maßstäbe und knackte die 300er-Marke, was die Zahl der Laufenden angeht.

Ein plausibler Grund für die wachsende Resonanz ist der Schul-Cup, welcher zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Die drei Schulen, die die meisten Läuferinnen und Läufer stellten, wurden von der Sparkasse mit einer Geldprämie belohnt. Die Waldring-Grundschule siegte mit 52 Kindern vor dem Wittstocker Gymnasium.
Wir wollen, dass Wittstock auch in Zukunft läuft.
Stefan Zick
Organisator Below-, Gedenk- und Heidelauf
„Auf den beiden kurzen Distanzen, also 1,5 und drei Kilometer, waren etwa 170 Kinder und Jugendliche unterwegs“, freute sich Stefan Zick, „wir wollen, dass Wittstock auch in Zukunft läuft. Das hat eindrucksvoll funktioniert“.
Auf der 1,5-Kilometer-Strecke gewannen Samson Fuoz (5:33 Minuten) und Rosa Thielemann (6:10/Empor Niederbarnim). Über drei Kilometer waren Rudolph Singer (10:55/WSG Königs Wusterhausen) und Hannah Pfaffe (12:15/VfL Brandenburg) am schnellsten.

Auch die beiden Hauptläufe – die 8,5-Kilometer-Distanz und der Halbmarathon – verzeichneten eine große Beteiligung. „Da wir nicht nur der Teil des Prignitz-Cups, sondern auch eine Station vom Brandenburg-Cup sind, kommen auch viele Teilnehmende von weiter her“, erklärt Stefan Zick.
Stefan und Nancy Grützmacher: Doppelsieg für den VfL Brandenburg
Einen Grützmacher-Doppelerfolg gab es über 8,5 Kilometer: Den männlichen Gesamtsieg bejubelte Stefan (30:04 Minuten), Nancy lief als schnellste Frau nach ganz oben auf das Podest (40:44). Beide starten für den VfL Brandenburg.
Den Halbmarathon (21,1 Kilometer) entschied der Hamburger Marcel Leuze in 1:18:47 Stunde für sich. Vom seit vielen Jahren befreundeten tschechischen Laufclub aus Zebrak – seit 1980 sind Lauffreunde in Wittstock am Start – überquerte Petra Stibalova (1:45:12) als erste Frau die Ziellinie im Stadion des Friedens.

„Unser Below-, Gedenk- und Heidelauf war ein Riesenerfolg“, bilanzierte Stefan Zick glücklich. Dass jene Veranstaltung, die in den Kalendern von dutzenden Läuferinnen und Läufern einen festen Platz besitzt, 2026 zum 44. Mal durchgeführt wird – daran gibt es wirklich keinen Zweifel.