Nicole Ullmann – Preisträgerin der Sportlerehrung in Perleberg 2025

Emma Schade (2.v.r.) gehört seit letztem Jahr zum erweiterten Kader der U15-Nationalmannschaft im Fußball. Dafür gab es eine Ehrung u.a. von Perlebergs Bügermeister Axel Schmidt (2.v.l.) und dem Ex-Rollstuhlbasketball-Bundestrainer Michael Engel (r.). (Foto: Oliver Gierens)
Emma Schade (2.v.r.) gehört seit letztem Jahr zum erweiterten Kader der U15-Nationalmannschaft im Fußball. Dafür gab es eine Ehrung u.a. von Perlebergs Bügermeister Axel Schmidt (2.v.l.) und dem Ex-Rollstuhlbasketball-Bundestrainer Michael Engel (r.). (Foto: Oliver Gierens)

Bei der Sportlerehrung in Perleberg kann sich die Bilanz sehen lassen – auch bei den Jugendlichen. Ehrengast und Trainer Michael Engel will den Nachwuchs daher noch stärker fördern.

Ein Beitrag von Oliver Gierens im Nordkurier vom 14.03.2025.

Der Sport in der Prignitz hat Wachstumsschmerzen – und die sind sicher leichter zu ertragen als manche Verletzung im Training. Weil bei der Sportlerehrung des Regionalen Wachstumskerns (RWK) Prignitz an diesem Sonntag so viele Mädchen und Jungen, Frauen und Männer geehrt wurden, musste die Veranstaltung aus Platzgründen in die Perleberger Rolandhalle umziehen.

Perleberg boxt sich an die Spitze

Die Städte Wittenberge und Perleberg sowie die Gemeinde Karstädt bilden den RWK – und in allen drei Kommunen kann sich die Bilanz der Sportvereine sehen lassen. In Perleberg ist es vor allem der Boxclub  Redtel, der unzählige Auszeichnungen abräumt.

Zahlreiche Brandenburger Landesmeister U15 und U17, dazu Medaillen bei Landes- und Deutschen Meisterschaften: Gleich mehrere Gruppen des Boxclubs standen an diesem Sonntag auf der Bühne, trugen sich ins Ehrenbuch der Stadt Perleberg ein.

Ohne Ehrenamt läuft im Sport nichts

Sport lebt vom Ehrenamt – das wurde auch bei dieser Zeremonie wieder deutlich. Moderator Frank Dannehl, selbst Diplom-Sportlehrer, Schulsportberater und langjähriger DFB-Stützpunkttrainer in Perleberg, weiß, wovon er spricht: Seit Jahrzehnten steht er selbst regelmäßig auf dem Sportplatz, den er sein „Wohnzimmer“ nennt.

Zwei weitere Engagierte werden von Perlebergs Bügermeister Axel Schmidt besonders ausgezeichnet: Michael Hoheisel war 30 Jahre lang im Vorstand des SV Blau-Weiß Perleberg aktiv und half aktiv dabei mit, den Verein zum zweitgrößten in der Rolandstadt zu entwickeln. Jetzt zieht er sich aus der ersten Reihe zurück.

Geehrt wurde auch Frank Plokarz, Vorsitzender des SSV Einheit Perleberg. Zuvor war er als Fußballspieler, später auch als Trainer von Jugend- und Herrenmannschaften in dem Verein aktiv.

Linus Gießmann aus vom Eisenbahner Sportverein Wittenberge 1888 erkämpfte Bronze bei der Mitteldeutschen Meisterschaft im Freistil-Ringkampf. Dafür trug er sich am Sonntag im Beisein von Bürgermeister Oliver Hermann (hinten l.) und dem Stadtverordneten-Vorsteher Karsten Korup ins Ehrenbuch der Stadt ein. (Foto: Oliver Gierens)
Linus Gießmann aus vom Eisenbahner Sportverein Wittenberge 1888 erkämpfte Bronze bei der Mitteldeutschen Meisterschaft im Freistil-Ringkampf. Dafür trug er sich am Sonntag im Beisein von Bürgermeister Oliver Hermann (hinten l.) und dem Stadtverordneten-Vorsteher Karsten Korup ins Ehrenbuch der Stadt ein. (Foto: Oliver Gierens)

Wie Sport und gesellschaftliches Engagement zusammenkommen, zeigt Nicole Ullmann vom TuS 1896 Dallmin. Sie organisiert an vorderster Stelle seit 2021 den Weihnachtsmützenlauf, bei dem Spenden für die Kinderkrebsstiftung „Knack den Krebs“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gesammelt werden. Dafür gab es an diesem Sonntag eine Urkunde von Karstädts Bürgermeister Udo Staeck.

Jugendliche bei Wettkämpfen erfolgreich

Für den erfolgreichen Nachwuchs bei Einheit Perleberg stand Emma Schade auf der Bühne. Sie begann mit Kinderturnen in dem Verein, wechselte dann zu den Fußballerinnen. Seit September vergangenen Jahres gehört sie zum erweiterten Kader der U15-Nationalmannschaft.

Zwar hilft sie bei Einheit noch als Spielerin aus, ist aber seit der Saison 2023/24 vor allem beim VfL Wolfsburg aktiv. Fünfmal pro Woche fahren sie ihre Eltern nach Wolfsburg zum Training, erzählte Emma Schade. Samstags ist dann meistens das Spiel. „Im Auto schlafe ich dann die meiste Zeit“, verriet die Nachwuchsspielerin.

Die "Princess Cheerleader" aus Wittenberge zeigten bei der Sportlerehrung gewagte Figuren. (Foto: Oliver Gierens)
Die „Princess Cheerleader“ aus Wittenberge zeigten bei der Sportlerehrung gewagte Figuren. (Foto: Oliver Gierens)

Sportliche Erfolge kann auch Wittenberge vermelden. Gleich mehrere Titel gab es für die Ringer des Eisenbahner Sportvereins 1888. Unter anderem schaffte Alicia Speck die Goldmedaille im Ringkampf (Freistil) bei den Landesmeisterschaften 2024.

Zudem erkämpfte sich Steffen Schmolke vom SchwimmClub „Delphin“ die Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften auf der „Langen Strecke“ über 800 Metern Freistil.

Rollstuhlbasketball-Trainer will Kinder für Sport begeistern

Noch mehr Kinder für den Sport zu begeistern, das ist ein Anliegen von Ehrengast Michael Engel. In Perleberg aufgewachsen, trainierte er bis Herbst vergangenen Jahres die deutsche Nationalmannschaft im Rollstuhlbasketball. Bei den Olympischen Spielen 2024 errang das Team die Bronzemedaille – der größte Erfolg seit drei Jahrzehnten.

„Bei mir gab es früher kein Social Media“, erzählte der 40-Jährige im Gespräch mit Moderator Dannehl. „Ich hatte den natürlichen Drang, mich zu bewegen.“ In den 1990er-Jahren sieht er Basketballstars wie Michael Jordan im Fernsehen – und beginnt sich für den Sport zu begeistern.

„Es liegt an uns, bei jungen Menschen wieder Begeisterung für den Sport zu entfachen“, betonte Engel. Auch Andreas Gerlach, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes Brandenburg, unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung: „Sport ist eine der wenigen Konstanten in dieser schwierigen Zeit.“

Quelle: https://www.nordkurier.de/regional/prignitz/das-sind-die-preistraeger-der-sportlerehrung-2025-3436019