Veranstalter wollen auf Treffen über Überarbeitung der Ausschreibung der Laufserie sprechen
Ein Beitrag von Torsten Gottschalk im Prignitzer vom 02.11.2023
In der Laufserie um den Prignitz-Cup 2023 ging es in der Pokalwertung – vor allem bei den Männern – richtig eng zu. Mit 100 Punkten holte sich Vorjahressieger Maik Waldburger (Groß Woltersdorf) letztlich den Siegerpokal vor dem punktgleichen Maximilian Wegert (Fortuna Kyritz) und Enrico Ebert (SC Demker/91). Allerdings entschied nicht, wie von uns zuvor berichtet, die Anzahl der Läufe auf der längeren Strecke über Platz eins und zwei. „Am Ende musste die Anzahl der besseren Platzierungen über alle Läufe entscheiden. Und da konnte Maik Waldburger einen Sieg mehr vorweisen“, berichtigt Rolf Schädlich vom Organisationsteam des Prignitz-Cups. „Die Enttäuschung von Maximilian Wegert über diese Entscheidung war nachvollziehbar, da die Ausschreibung hier durchaus viel Raum für Interpretationen gab“, so der Bad Wilsnacker weiter.
DAS WERTUNGSSYSTEM DES PRIGNITZ-CUPS SORGTE 2023 FÜR ETWAS VERWIRRUNG. GERADE, WEIL ES AM ENDE UM DEN SIEG SEHR KNAPP ZUGING. DAS SOLL GEÄNDERT WERDEN. DAZU KAM EIN WEITERER VORSCHLAG FÜR KÜNFTIGE AUSTRAGUNGEN. TORSTEN GOTTSCHALK
Voraussichtlich am 8. November treffen sich die Veranstalter der Prignitz-Cup-Läufe in Perleberg zu einer Auswertung. Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung ist die Überarbeitung der Ausschreibung, die dann eindeutig und für jeden verständlich sein soll. Für eine Überarbeitung der (Pokal)Kriterien spricht sich auch Jörg Schulze vom Lauftreff Bentwischer Wald aus. „Die Wertung des Prignitz-Cups ist aktuell ziemlich unglücklich, wie mir gegenüber in vielen Gesprächen am Rande der Läufe auch geäußert wurde. Gerade auswärtige Sportler verstehen die Regularien nicht“, sagt der Lindenberger.
ÖRG SCHULZE SCHLÄGT VOR, MAL ÜBER EINE KURZE UND EINE LANGE LAUF-CUP-SERIE NACHZUDENKEN. TORSTEN GOTTSCHALK
Gegen eine noch höhere Anzahl an Läufen
Schulze spricht sich auch dagegen aus, noch mehr Laufveranstaltungen in den Prignitz-Cup zu integrieren. „Es gibt inzwischen so viele Läufe, die sich auch immer mehr Konkurrenz machen, dass ich davor warne, die Gesamtzahl der gemachten Läufe als weiteres Kriterium heranzuziehen. Oder noch weitere Läufe aus dem Boden zu stampfen. Dies führt nur dazu, dass Sportler in ihren eigenen Regionen verbleiben oder Spitzenläuferinnen wie Yvonne Loock an der Cup-Serie nicht teilnehmen.“ Der Mann aus dem Wittenberger Ortsteil Lindenberg hat auch einen Vorschlag an die Veranstalter. „Vielleicht könnte man mal über eine kurze und eine lange Lauf-Cup-Serie nachdenken. Dann würden sich die Läufer und Läuferinnen auch nicht bewusst aus dem Weg gehen.“ Jörg Schulze selbst nahm diesmal nur an vier Veranstaltungen der Lauf-Cup-Serie teil. „Einmal war ich krank und bei zwei Läufen kollidierten die Termine mit dem Rennsteiglauf und der Landesmeisterschaft. Dafür konnte ich sieben Läufe im Brandenburg Cup mitmachen, weil in diesem Jahr nur sieben Läufe in die Wertung kamen. Davon zwei des Prignitz-Cups (Wittstock und Bad Wilsnack) von insgesamt 15 Läufen.“
Kinder-Cup auch 2024 fest eingeplant
Insgesamt nahmen bei den sieben Läufen des Prignitz-Cups über 800 Läuferinnen und Läufer die Laufstrecken unter die Laufschuhe. Für die kurzen Strecken trugen sich über 400 Kinder in die Starterlisten ein. „Ein sehr gutes Zeichen dafür, dass es immer besser gelingt, auch die Kleinen für die Bewegung an der frischen Luft zu begeistern. Der Kinder-Cup wird auf jeden Fall auch in der kommenden Laufserie wieder seinen festen Platz haben“, so Schädlich.
Es war spannend bis zum letzten Lauf, der 23. Prignitzer Moormeile in Bad Wilsnack. Mit 96 Punkten und damit nur drei Punkten Vorsprung gewann Kathrin Maltzahn vom Lauftreff Bentwischer Wald vor Yvonne Maltz (93 Punkte) vom UG Kreiskrankenhaus Prignitz. Auf dem dritten Platz knapp dahinter mit 92 Punkten Silke Arndt aus Perleberg.
Weitaus dramatischer ging es bei den Männern zu. Jeweils 100 Punkte hatten Maik Waldburger und Maximilian Wegert auf dem Konto. So musste am Ende die Anzahl der besseren Platzierungen über alle Läufe entscheiden. Und da konnte Maik Waldburger einen Sieg mehr vorweisen.
MAIK WALDBURGER (R.) GEWANN DIE CUP-WERTUNG WEGEN DER ANZAHL DER BESSEREN PLATZIERUNGEN BEI ALLEN LÄUFEN VOR DEM PUNKTGLEICHEN MAXIMILIAN WEGERT. TORSTEN GOTTSCHALK
Die Enttäuschung von Maximilian Wegert über diese Entscheidung war nachvollziehbar, da die Ausschreibung hier durchaus viel Raum für Interpretationen gab. In den nächsten Tagen treffen sich die Laufveranstalter des Prignitz-Cup zu einer Auswertung der Laufserie. Wichtiger Punkt der Tagesordnung ist eine Überarbeitung der Ausschreibung, die eindeutig und für jeden verständlich ist. Vorschläge können sehr gern unter info@prignitz-cup.de eingereicht werden.
Merle und Arne Teschner siegen bei den Kindern
Beim erstmals durchgeführten Kinder-Cup holten sich Merle und Arne Teschner mit der maximalen Anzahl von 7 Läufen souverän die ersten beiden Plätze vor Frida Ullmann, Louisa Rosenbaum und Jesko Jaeger mit jeweils 4 Läufen.
von links: Jesko Jaeger, Arne und Merle Teschner, Frida Ullmann und Louisa Rosenbaum, Foto: Stephan Michelis
Insgesamt nahmen bei den sieben Läufen über 800 Läuferinnen und Läufer die Cup-Laufstrecken unter die Laufschuhe. Für die kurzen Strecken trugen sich über 400 Kinder in die Starterlisten ein. Ein sehr gutes Zeichen dafür, dass es immer besser gelingt, auch die Kleinen für die Bewegung an der frischen Luft zu begeistern. Der Kinder-Cup wird auf jeden Fall auch in der kommenden Laufserie wieder seinen festen Platz haben.
Vorschau auf die Läufe in 2024
Der Prignitz-Cup 2024 startet am 4. Mai 2024 mit dem Rolandlauf in Perleberg. Bereits eine Woche später, am 11. Mai, geht es in Wittstock mit dem Below- Gedenk- und Heidelauf weiter. Die weiteren Termine: 29. Juni: Jahn-Gedenklauf in Lanz 7. September: Temnitzer Heidelauf in Rägelin 21. September: Podbielskilauf Dallmin 3. Oktober: Einheitslauf Glöwen 19. Oktober: Prignitzer Moormeile in Bad Wilsnack
Leichtathletik 3. Einheitslauf in Glöwen mit 183 Startern / Waldburger und Wegert dominieren.
Ein Beitrag von Oliver Knoll im Prignitzer vom 04.10.2023.
Schon bei seiner dritten Auflage hat sich der Einheitslauf in Glöwen, der sechste von sieben Läufen im Prignitz-Cup, etabliert. Kurz vor dem Start blickte Veranstalter Christopher Teschner mit stolz auf die Teilnehmer, die sich zum Gruppenfoto aufgestellt hatten. Ein derartiges Foto dürfte in Zukunft – wenn die Entwicklung so anhält – immer schwieriger werden. Diesmal waren es 183 Laufsportler, Wanderer und Nordic Walker, die auf die Strecken von 600 Meter bis zu 12,7 Kilometer durch und rund um Glöwen gingen. Eine erneute Steigerung gegenüber den 155 Startern aus dem Vorjahr und den 120 bei der Premiere. Die Sportler brachten Verstärkung mit. Verwandte und Freunde, mitunter ganze Familien. Der Start- und Zielbereich an der Schule war gut gefüllt. Es herrschte so etwas wie Volksfeststimmung.
DIE JÜNGSTEN LAUFSPORTLER GINGEN MIT VIEL EHRGEIZ AUF DIE STRECKE. VORN DER SPÄTERE SIEGER NOAH KLANK (164) AUS GLÖWEN. OLIVER KNOLL
Von „Noah, Noah“-Rufen in Ziel getragen
Dazu trugen auch die Akteure bei. Gleich zu Beginn taten das die Jüngsten. Noah Klank (Jahrgang 2016) aus Glöwen wurde über die 600 Meter von einer Welle aus „Noah“-Rufen in Richtung Ziel getragen. Davon scheinbar überwältigt stoppte er kurz vor der Linie, machte dann aber doch die letzten Schritte zum Sieg. Überwältigt schien auch das Stichwort für Maximilian Wegert von der LG Oberhavel zu sein. Der 29-Jährige gewann die 12,7 km in 47:39,4 Minuten. Kurz vor dem Ziel riss er die Arme hoch und überquerte mit „Ja, ja“-Rufen den Strich. Die Plätze zwei und drei belegten mit Abstand Thobias Sach (Molchow/ 50:27,2) und Vorjahressieger Jörg Schulze (Lauftreff Bentwischer Wald/ 52:52,7). Christopher Teschner beendete sein Rennen auf Rang zehn. Der Ortsvorsteher von Glöwen benötigte für die Strecke 1:02:44,8 Stunden. Schnellste Frau über diese Distanz war Kathrin Maltzahn (Lauftreff Bentwischer Wald/1:09:24,6). Auf der kurzen Strecke wiederholte Maik Waldburger seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Der aus Perleberg stammende und jetzt in Groß Woltersdorf lebende Läufer brauchte für die 5,7 km 21:51,0 Minuten. Während sich Waldburger, der vor zehn Tagen noch beim Berlin-Marathon gestartet war, sich gleich nach dem Ziel auf einer Decke niederließ und sich der Familie widmete, kamen mit Benjamin Fechner (UG Kreiskrankenhaus Prignitz/23:32,2) und Tobias Witt (LT Breese/23:56,4) die nächsten Sportler ins Ziel. Erste bei den Damen wurde Kristina Walz (Dargardt). Mit ihrem Erfolg in 27:50,1 Minuten sammelte sie Punkte für den Prignitz-Cup. Dort spitzt sich in der Pokalwertung der Herren das Duell zwischen Maik Waldburger und Maximilian Wegert zu. Vor der abschließenden Moormeile in Bad Wilsnack am 14. Oktober liegt Waldburger knapp vorn. Nach und nach wurde es im Zielbereich etwas ruhiger. Standen zu Beginn begeisterte Eltern, die ihren Nachwuchs bei der Ankunft mit dem Handy dokumentieren wollten, den offiziellen Fotografen mitunter im Weg, galt das Hauptaugenmerk jetzt der Fachsimpelei zwischen den Läufern. Überall fanden sich Gruppen. Aber ein Art Volksfeststimmung herrschte immer noch.
Ein Beitrag von Markus Böttcher in der MAZ vom 20.09.2023.
Der Prignitz-Cup befindet sich nach dem 2. Podbielskilauf in Dallmin auf der Zielgeraden – der Wanderpokal geht nach Oberhavel, Veranstalterin Nicole Ullmann mit der Fortsetzung zufrieden.
Dallmin. Wer sich sportlich betätigt, der darf danach auch mal sündigen – und so ließ sich Nicole Ullmann am Sonntagabend die Pizza genüsslich schmecken. Die Veranstalterin vom Podbielskilauf in Dallmin gewann eine familieninterne Wette gegen ihren Lebensgefährten Steffen Rieche. „Am Donnerstag lag die Anmeldezahl bei etwa 75. Ich war optimistisch und habe darauf gesetzt, dass es noch mindestens 100 Teilnehmende werden“, verrät Ullmann. Und tatsächlich: Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr wagten sich nun 100 Läuferinnen und Läufer – und damit eine Person mehr als 2022 – an die Startlinie im Karstädter Ortsteil.
„Tolles Wetter, tolle Gespräche, familiärer Charakter – die Resonanz war insgesamt sehr positiv, ich war selbst auch zufrieden mit der Umsetzung des 2. Podbielskilaufs“, betont die Veranstalterin, „einige Verbesserungen sind immer möglich und stehen mit Blick auf das nächste Jahr auf der Liste“. So sorgte der Lauf-Nachwuchs für einen „kleinen Chaosmoment“: Statt 500 Meter bis zum Feuerwehrmann und wieder zurück zu laufen, bogen die Jüngsten zu früh ab und waren bereits nach zweieinhalb Minuten wieder im Ziel. „Einer lief vor, die anderen hinterher“, schmunzelt Nicole Ullmann: „Es wurde dann einfach nochmal gestartet, damit waren alle einverstanden.“
Die jüngsten Lauftalente mussten nach einem kleinen „Chaosmoment“ ein zweites mal an die Startlinie. Foto: Benjamin Genz
Das Niveau auf den Hauptstrecken, welche durch die schöne Natur Dallmins, die umliegenden Wälder und auch entlang des Podbielski-Damms, dem rund vier Kilometer langen ehemaligen Streckenstück der Kreisringbahn zwischen Dallmin und Postlin, führte, war überaus ordentlich. Die 13-Kilometer-Distanz gewann der für die LG Oberhavel startende Maximilian Wegert in 51:17 Minuten. Schnellste der insgesamt sieben Frauen war Yvonne Loock (SSV Einheit Perleberg), welche nach 56 Minuten und 42 Sekunden den „langen Kanten“ hinter sich brachte.
„Das hat mich total gefreut, dass Yvonne hier teilgenommen hat. Sie ist ein Aushängeschild der Prignitz und jeder Veranstalter ist glücklich, wenn sie an den regionalen Läufen teilnimmt. Ich hatte gehofft, dass sie medial vom Lauf mitbekommt“, erklärt Ullmann. Erst am Sonntagmorgen meldete sich die Ausnahmeläuferin, die jüngst bei den Norddeutschen Meisterschaften der Seniorinnen und Senioren in Zeven (Niedersachsen) auf der Tartanbahn mit dem Titel in ihrer Altersklasse W45 über 1500 Meter glänzte, nach.
Maik Waldburger (Groß Woltersdorf), in der hiesigen Laufszene ebenfalls bestens bekannt, entschied sich – anders als noch beim 13-Kilometer-Sieg im Jahr 2022 – für den Start auf der kürzeren Distanz. Auch auf der sechs Kilometer langen Strecke dominierte Waldburger und gewann in 23:45 Minuten. In der weiblichen Konkurrenz hatte Yvonne Maltz (UG Kreiskrankenhaus Prignitz), welche die Ziellinie nach 32 Minuten und 45 Sekunden überquerte, die Nase deutlich vorn. Über den Wanderpokal durfte sich aber der bereits erwähnte Maximilian Wegert freuen.
„Den Pokal gibt es eben nur für den Gesamtsieger der langen Distanz“, erklärt Nicole Ullmann, „für Maik Waldburger war die Sechs-Kilometer-Distanz mit Blick auf die Prignitz-Cup-Wertung wertvoller. Maximilian Wegert hat das toll gemacht, ein junger, dynamischer Läufer“. Letzterer bekommt bei der sechsten Prignitz-Cup-Station am 3. Oktober in Glöwen, wo der Einheitslauf startet, den Wanderpokal mit Gravur überreicht. „Das haben wir so verabredet“, bemerkt Ullmann, die lobend erwähnt, dass die Kosten dafür Viktor von Podbielski höchstpersönlich trägt. Er ist ein Nachkomme des preußischen Staats- und Landwirtschaftsminister Victor von Podbielski (1844 – 1916). Dieser hatte von seinem Vater das Gut Dallmin geerbt und war für seinen Heimat-Landkreis auch Abgeordneter im Reichstag.
Während Ullmann, die selbst auf den sechs Kilometern unterwegs war und am kommenden Wochenende ihren vierten Berlin-Marathon läuft, am Sonntagabend die verdiente Pizza genoss, gab es andernorts vermutlich Kartoffeln. „Wir sind mit unserer Stärkefabrik ja ein Kartoffeldorf und deswegen gab es für jeden Sieger – egal ob Männlein oder Weiblein, einen Fünf-Kilo-Kartoffelsack. Die bekam ich aus Putlitz vom Gemüse- und Kartoffel-Sortierwerk“, berichtet die Veranstalterin, „und alle haben sich gefreut“. Also: Gut gestärkt und voller Vorfreude blicken Ullmann, der mitwirkende TuS Dallmin und ein Großteil der Läuferschar bereits auf die dritte Podbielski-Auflage.
Prignitz-Cup Laufveranstalter und Lauffreunde (v.l.): Nicole Ullmann (Podbielskilauf Dallmin), Birgit Jaap (Rolandlauf Perleberg), Christopher Teschner (Einheitslauf Glöwen), Rolf Schädlich (Moormeile Bad Wilsnack), Sebastian Urbank (Jahn-Gedenklauf Lanz) und Stefan Zick (Below-, Gedenk-, und Heidelauf Wittstock). Foto: privat